Hilfe,
ein Sturm zieht auf
Warum du vor Stürmen keinen Angst haben musst, sondern anfangen solltest im Sturm zu tanzen.
Manchmal zieht ein Sturm auf, der dich plötzlich und unerwartet trifft. Manchmal siehst du ihn vielleicht schon und trotzdem läuft alles aus dem Ruder. Dass es hin und wieder heftig stürmt, kannst du nicht verhindern. Es ist Teil der Natur und Teil des Lebens. Aber zumindest kannst du lernen im Sturm zu tanzen.
Hilfe, ein Sturm zieht auf
Eine kleine Brise Wind ist meist ganz angenehm. Alles kommt ein bisschen in Bewegung – ohne, dass es weh tut oder sich irgendetwas verändert. Doch je heftiger der Wind, umso ungemütlicher wird es. Er weht dir um die Ohren und bringt alles ins Wanken. Vielleicht sogar so stark, dass manches weg fliegt, alles aufgewirbelt wird und du keine Ahnung hast, wie die Welt danach aussieht. So ist das auch mit den Stürmen, die durch dein Leben fegen. Sie können beängstigend sein – weil du die Folge nicht kennst, weil du vor lauter Wind nicht mehr weißt wo oben und unten ist und dich der ganzen Situation ausgeliefert fühlst. Natürlich kannst du versuchen gegen den Sturm anzukämpfen, mit all deiner Energie versuchen gegen ihn anzukommen. Aber ganz ehrlich, die Natur unterliegt höheren Gewalten. Dass es stürmt kannst du weder verhindern noch ändern. Was du beeinflussen kannst, ist aber deine Reaktion darauf. Stell dir vor, ein Sturm würde dir keine Energie rauben, sondern dir eine Chance bieten, die du bisher noch gar nicht gesehen hast. Dann ist er vielleicht gar nicht mehr so beängstigend.
Warum Stürme manchmal gut tun
Manchmal erinnert uns das Leben auf ziemlich harte und direkte Weise daran, dass gerade etwas komplett aus dem Ruder läuft. Wenn ein bisschen Wind nicht ausreicht, schickt es uns eben einen Orkan. Der wütet dann so stark, dass nichts mehr dort stehen bleibt, wo es mal war. Es hilft nichts, du musst aufräumen und Ordnung schaffen. Vielleicht findest du Dinge, die du lieber tief vergraben hast, als dich zu entscheiden, was du damit tun sollst. Oder es kommen Dinge zum Vorschein, die du längst vergessen hattest. Jetzt hast du keine Wahl. Auf diese Art können Stürme gleich drei positive Folgen mit sich bringen.
- Du entdeckst Dinge, die viel zu lange irgendwo verstaubt waren.
- Du schaffst Ordnung und entrümpelst – was vielleicht schon längst überfällig war.
- Du siehst plötzlich Wege, die davor verbaut waren und jetzt freigefegt wurden.
Und noch eine Sache hat mir geholfen stürmischen Zeiten als Chance zu sehen. In meinem Leben stürmt es vor allem dann, wenn ich mich ganz weit weg von mir bewege. Wenn das, was ich tue nicht ich bin. Wenn ich versuche irgendjemandem gerecht zu werden und mein eigenes Leben auf der Strecke bleibt. Je heftiger der Sturm, umso aussichtsloser ist es gegen ihn anzukämpfen. Es hilft also nichts, ich musste lernen mich mit dem Wind zu bewegen. So wurde ich wohl oder übel gezwungen, mich auf die Bewegung und auch die Veränderungen des Lebens einzulassen. Vielleicht brauchst du diesen Sturm in deinem Leben, um dich von vielen Gerümpel zu entlasten. Vielleicht hebst du sogar ab und landest auf einem ganz anderen Weg – auf deinem Weg. Und vielleicht bist du ihm dann sogar dankbar.
Die Ruhe nach dem Sturm
Früher hatte ich unglaubliche Angst wegzufliegen. Irgendwo zu landen, wo ich nicht hingehöre. Dafür musste es nicht einmal stürmen. Eine kleine Brise hat schon vollkommen ausgereicht, um mir den Durchblick und das Vertrauen zu nehmen. Und trotzdem konnte ich nichts machen. Es hat gestürmt – und zwar einige paar Male. Oft genug bin ich durch die Gegend geflogen und irgendwo anders gelandet. Heute machen mir Stürme keine Angst mehr. Ich habe sie sogar richtig lieb gewonnen – vor allem weil ich weiß, dass sich in der Vergangenheit ganze neue Wege eröffnet haben und mich alle Stürme in meinem Leben dorthin gebracht haben, wo ich heute bin. Und noch etwas hat mich unglaublich bestärkt: Mit der Zeit sind die Wurzeln, die mich halten stärker geworden. Ich werde nicht mehr einfach so aus dem Boden gerissen. Ganz im Gegenteil, ich habe sogar das Gefühl, dass meine Wurzeln mit jedem Sturm tiefer und stärker werden. Vielleicht wirbelt oben alles durch die Gegend, aber irgendetwas ist da, was mich hält. Wenn alles ruhig ist und nichts passiert, nehme ich das fast gar nicht wahr. Wenn es aber anfängt zu stürmen, wird es mir immer wieder bewusst. Und vielleicht nimmst auch du, je stärker es stürmt, was dich hält und wie stark deine Wurzeln sind.
Das beste Gefühl nach einem Sturm ist die Ruhe danach. Die Ruhe, die sich ausbreitet, wenn alles wieder seinen Platz gefunden hat. Wenn du den Boden unter den Füßen wahrnimmst, und merkst, dass du es wieder zurück nach unten geschafft hast. Die Ruhe, die etwas sehr kraftvolles hat, weil dir bewusst wird, dass du den Sturm überstanden hast – und auch jeden weiteren Sturm überstehen wirst. Dass es vielleicht gar nicht so schlimm war – oder es sogar gut getan hat.
Vielleicht denkst du an mich, wenn mal wieder ein Sturm aufzieht und alles anfängt herum zu fliegen. Und vielleicht findest du dich dann mittendrin und merkst, wie schön es ist im Sturm zu tanzen.